ZWISCHEN ZWEI HERZEN

Zwischen zwei Herzen

Zwischen zwei Herzen

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Lina stand am Bahnsteig und sah dem Zug hinterher, der in der Ferne verschwand. Der Regen vermischte sich mit ihren Tränen, während ihr Herz zwischen Hoffnung und Schmerz schlug. Adrian hatte versprochen zurückzukommen. Doch Versprechen waren nur Worte, und Worte verblassten mit der Zeit.

Sie hatten sich an einem Frühlingsabend kennengelernt, als Adrian in das kleine Café kam, in dem Lina arbeitete. Er war Pianist, auf der Suche nach Inspiration. Sie war Künstlerin, doch ihre Leinwände blieben leer. Gemeinsam fanden sie Farben in der Musik, Melodien in der Stille.

Jede Nacht spielte Adrian für sie am alten Klavier im Café. Und Lina zeichnete ihn – nicht nur mit Farben, sondern mit ihrer Seele. Doch das Glück war flüchtig. Adrian erhielt ein Angebot für ein Konzert in Paris. Eine Chance, die sein Leben verändern würde.

„Warte auf mich“, hatte er gesagt und ihre Hand gedrückt. „Nur ein Jahr. Dann komme ich zurück.“ Lina hatte genickt, aber tief in ihrem Inneren wusste sie, dass Zeit Menschen verändert.

Monate vergingen. Briefe kamen seltener, Anrufe wurden kürzer. Und eines Tages – nichts mehr. Kein Zeichen von Adrian. Nur Stille Click Here.

Lina versuchte, weiterzumachen. Sie malte, arbeitete, atmete. Doch in jedem Schatten, in jeder Melodie hörte sie ihn. Seine Abwesenheit war lauter als jedes Wort.

Ein Jahr später, am selben regnerischen Tag, betrat sie das Café. Die Tür öffnete sich, und ihr Herz setzte aus. Adrian stand dort, durchnässt, mit einem alten Notenblatt in der Hand.

„Ich habe dich in jedem Ton gesucht“, flüsterte er. „Aber ich habe erst gemerkt, dass ich ohne dich keine Musik mehr finde.“

Lina sah ihn lange an. Die Farben in ihren Bildern waren verblasst, doch in seinen Augen sah sie noch den gleichen Sturm.

Manchmal sind Versprechen nur Worte. Aber manchmal sind sie ein Echo, das seinen Weg zurückfindet.

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